17 Endpoint-Schutzpakete für Windows 11 im Test
Wenn Experten von Endpoints sprechen, sind meist die Windows-PCs der Mitarbeiter gemeint – die größte Angriffsfläche im Unternehmen. Daher ist für diese Geräte ein perfekter Schutz unerlässlich. Das AV-TEST Institut hat in seiner aktuellen Untersuchung 17 Windows-Lösungen für Endpoint-PCs in Unternehmen getestet. Dabei wurden neben der wichtigen Schutzwirkung der Software auch die Systembelastung der Office-PCs und die Anfälligkeit für Fehlalarme geprüft. Im Test kamen über 20.000 Malware-Exemplare und 900.000 unschädliche Dateien zum Einsatz. Das Ergebnis zeigt, wie gut die Hersteller agieren und dabei die Windows 11 Client-PCs der Mitarbeiter zuverlässig sichern.
Unternehmen sind und bleiben für Cyberangriffe lohnenswerte Ziele. Für Konzerne und KMUs ist eine robuste Cyber Resilience zum Schutz ihrer Daten und Geschäftsgeheimnisse, sowie zur Erfüllung von vielen Datenschutzstandards, wie etwa der DSGVO oder des kommenden NIS2 ein Muss. Daher steht die perfekte Absicherung der Mitarbeiter-PCs im besonderen Fokus. Die Security-Experten von AV-TEST haben in ihrer Testreihe für Office-PCs mit Windows 11 insgesamt 17 Schutzlösungen geprüft und zertifiziert. Im März und April 2025 wurden 17 Produkte unter Windows ausgiebig auf ihre Schutzwirkung, Geschwindigkeit und ihre Benutzbarkeit untersucht. Dabei setzte das Labor über 20.000 Malware-Exemplare zur Abwehrprüfung, sowie knapp 900.000 harmlose Dateien zum Check auf Fehlalarme ein.
17 Endpoint-Lösungen im Test
Die geprüften Produkte stammen von folgenden Security-Herstellern: Avast, Bitdefender, Check Point, ESET, HP Security, Huawei, Kaspersky (mit 2 Versionen), Legendsec, Microsoft, Microworld, Qualys, Seqrite, Sophos, Symantec, Trellix und WithSecure.
Jedes Produkt kann in der jeweiligen Test-Kategorie bis zu 6 Punkte erhalten. Der Bestwert für drei Kategorien liegt damit bei 18 Punkten. Jedes Produkt, dass den Test besteht, erhält das Sicherheitszertifikat „Approved Corporate Endpoint Protection“. Produkte, die 18 oder mindestens 17,5 Punkte im Endergebnis erreichen, verdienen sich neben dem Zertifikat die besondere Auszeichnung TOP PRODUCT.
Die Sicherheitsprodukte für Unternehmen werden in der vom Hersteller vorgegebenen Konfiguration untersucht. Im Einsatz sind immer die aktuell verfügbaren Produktversionen. Diese können sich jederzeit per Online-Update aktualisieren und ihre „In-the-Cloud“-Services nutzen.
Damit die Tests leichter nachvollziehbar sind, werden sie nach dem AMTSO-Standard (Anti-Malware Testing Standards Organization) ausgeführt. Bei dieser internationalen Vereinigung anerkannte Tests garantieren, dass die Testmethoden den vorgegebenen Standards bezüglich Objektivität, Qualität und Relevanz von Anti-Malware-Tests genügen. Daher wird jeder Test mit einer Referenznummer in einer Datenbank geführt.
Über 20.000 Malware-Exemplare am Windows 11-Endpoint
In der Prüfung auf die Schutzwirkung der Produkte führt das Labor zwei Testteile durch. Im ersten Teil, dem Real-World-Test, kommt sogenannte 0-Day-Malware zum Einsatz. Im zweiten Abschnitt nutzt das Labor ein Referenz-Set mit seit Kurzem bekannter Malware. Die Tests auf die Schutzwirkung wurden im März und im April 2025 unter Windows 11 ausgeführt. Daher finden sich in der Tabelle in Sachen Erkennung auch vier Werte.
Im Real-World-Test mit knapp 1.400 Exemplaren von 0-Day-Malware und im Test mit dem Referenz-Set und seinen fast 19.000 Viren, Trojanern & Co., erkennen diese 11 Produkte alle Angreifer zu 100 Prozent: Avast, Bitdefender, ESET, HP Security, Kaspersky (beide Versionen), Legendsec, Microsoft, Symantec, Trellix und WithSecure. Qualys verpasst in einem Abschnitt den Bestwert: 99,9 Prozent.
Ähnlich ergeht es auch Sophos, Huawei, Microworld und Seqrite. Sie alle leisten sich in einzelnen Testmonaten im Real-World-Test oder beim Referenz-Set kleine Fehler. Dennoch reicht es für alle zu den vollen 6 Punkten im Bereich Schutzwirkung.
Lediglich Check Point macht in allen Abschnitten zu viele Fehler und kommt nur auf Werte von 98,2 bis 99,4 Prozent. Das ist deutlich zu wenig. Daher verbucht das Produkt auch nur 4 der 6 möglichen Punkte.
Langsame und schnelle Office-PCs
Jedes Produkt benötigt für seine schützende Tätigkeit eine gewisse Menge an Systemressourcen unter Windows. Allerdings sollte der Bedarf so gering sein wie nur möglich sein. Um das zu überprüfen, nutzen die Testexperten einen einfach Office-PC und einen High-End-PC mit Windows 11. Darauf führen dann die Experten Downloads aus, installieren Anwendungen und starten sie. Zu guter Letzt kopieren sie noch jede Menge Daten lokal am PC und in das Netzwerk. Die benötigte Zeit für diese Operationen dient dann als Referenz. Denn alle Operationen werden mit einer installierten Schutzlösung wiederholt und bewertet.
Völlig unauffällig arbeiten die Produkte von Avast, Kaspersky (beide Versionen), Legendsec, Microsoft, Qualys, Seqrite, Trellix und WithSecure. Sie verdienen sich damit die vollen 6 Punkte für ihre Wertung.
Einige Produkte fallen durch etwas mehr Systemlast auf und erhalten dafür jeweils einen halben Punkt Abzug. Es bleiben ihnen noch 5,5 Punkte für die Wertung: Bitdefender, ESET, HP Security, Huawei, Microworld, Sophos und Symantec.
Auch in diesem Testabschnitt sticht die Lösung von Check Point heraus, da sie deutlich zu viele Systemressourcen benötigt und die Test-PCs aufhält. Daher bleiben nur 4 von 6 möglichen Punkten übrig.
Fehlerkennung bedeutet Alarm
Schlägt eine Lösung in einem Unternehmen Alarm, kann das unter Umständen eine ganze Abteilung oder mehr lahmlegen. Daher sollte eine Endpoint-Lösung genau unterscheiden, welche Daten harmlos und welche gefährlich sind. Um dies zu prüfen, surfen die Experten auf 500 Webseiten, führen Downloads aus, installieren Anwendungen und führen diese aus. Zum Abschluss schicken die Experten über 900.000 ungefährliche Dateien auf die Testsysteme.
Trotz der Masse an Dateien blockieren einige Schutzlösungen gerade einmal ein oder zwei Programme. Dafür erhalten sie alle die möglichen 6 Punkte für ihren Schutz-Score. Lediglich das Produkt von Legendsec blockiert ein paar mehr Anwendungen nach der Installation und deren Start: nur 5,5 Punkte.
Mehr Sicherheit für Unternehmens-PCs
Das Ergebnis im März-April-Test 2025 ist für viele Endpoint-Lösungen perfekt. Mit der höchsten Punktzahl von 18 beenden die Produkte von Avast, Kaspersky (mit beiden Versionen), Microsoft, Qualys, Seqrite, Trellix und WithSecure den Test. Knapp dahinter mit sehr guten 17,5 Punkten folgen Bitdefender, ESET, HP Security, Huawei, Legendsec, Microworld, Sophos und Symantec. Sie alle erhalten neben dem Sicherheitszertifikat „Approved Corporate Endpoint Protection“ auch die Auszeichnung TOP PRODUCT.
Wer jetzt mitgezählt hat wird feststellen, dass damit 16 der 17 untersuchten Endpoint-Lösungen sich an der Spitze der Testtabelle drängeln. Lediglich Check Point kann in diesen Testmonaten nicht mithalten und hat ein Endergebnis von nur 14 Punkten.
Mit diesen Resultaten steht Sicherheitsverantwortlichen eine große Auswahl an zuverlässigen Produkten zur Auswahl. Sie sollten allerdings ergänzend zu diesen Ergebnissen auch die Auswertungen der ständigen Testreihe der Advanced Threat Protection-Tests beachten. Denn dort müssen Endpoint-Produkte in 10 Live-Szenarien beweisen, wie sie mit neuesten Techniken angreifende Ransomware und Data Stealer abwehren.
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