Alle einzelnen Daten sind in der Tabelle zu den Erkennungsraten zusammengefasst unter den Spalten „Real-Time-Test“ und „Referenz-Set“. In den Tests zeigen 7 der 16 untersuchten Security-Apps eine 100-prozentige Erkennung in beiden Abschnitten: Avast, AVG, Bitdefender, Norton, Trend Micro, G DATA und Kaspersky.

Mit einer kleinen Fehlerkennung, aber dennoch mit starken Werten von 99,9 oder 99,8 Prozent, folgen die Apps von securiON, Sophos, F-Secure, Avira, Protected.net, McAfee und AhnLab.

Das Schlusslicht bilden die Schutz-Apps von Ikarus und Google. Ikarus kann wenigstens in beiden Testbereichen Werte von über 90 Prozent erreichen: 93,0 und 98,6 Prozent. Der Standardschutz von Google, Play Protect, folgt mit mäßigen 85,8 und 94,8 Prozent. Nur als Rechenbeispiel: 85,8 Prozent Erkennung im Real-Time-Test bei 9.230 Apps bedeutet über 1.310 nicht erkannte Apps, die auf dem mobilen Gerät ihr Unwesen treiben können.

Lass bloß meinen Akku in Ruhe!

Kaum ein Nutzer will große Teile seiner Akkulaufzeit für eine Security-App hergeben. Am besten wäre es, wenn die App gut schützt, aber dafür so gut wie keinen Akku-Strom verbraucht. Genau das hat das Labor bei jeder einzelnen App geprüft. Im Labor wurde genau darauf geachtet, was die Schutz-App im Hintergrund so treibt: Ob sie ein Gerät langsamer macht, viele Daten im Hintergrund herunterlädt oder ständig den Prozessor beschäftigt und so viel Strom verschwendet.

Das Ergebnis ist für alle Security-Apps perfekt: auch im Dauertest über 6 Monate hinweg hat keine App mehr Strom verbraucht als nötig. Daher erreichen auch alle Apps die in der Testkategorie Geschwindigkeit maximalen 6 Punkte.

Unauffällige Security im Hintergrund

Wer kennt sie nicht, die mächtigen Bodyguards mit Sonnenbrille und Knopf im Ohr? Sie stehen unauffällig im Hintergrund und werden nur aktiv, wenn wirklich eine Gefahr droht. So ähnlich sollte auch eine Schutz-App auf einem mobilen Gerät agieren. Sie muss unterscheiden, ob eine App gefährlich ist oder harmlos. Um das zu prüfen, schickt das Labor knapp 10.000 harmlose Apps auf die Geräte. Über 6.000 kommen aus dem Google Play Store und weitere 3.500 aus anderen App-Stores. Gute Security-Guards bleiben hier locker, denn es droht keine Gefahr. Das klappt auch bei fast allen Schutz-Apps, die sich dafür die vollen 6 Punkte verdienen.

Nur die Security-Apps von AhnLab und Ikarus reagieren zu nervös und warnen im Dauertest immer wieder vor harmlosen Apps. Daher müssen sich AhnLab mit 5,7 Punkten und Ikarus sogar nur mit 4,7 Punkten bescheiden.

Viel Schutz – auch auf die Dauer

Im aktuellen Dauertest von 16 Schutz-Apps für Android finden sich viele empfehlenswerte Kandidaten. Für jeden Testbereich vergibt das Labor bis zu 6 Punkte. Im Ergebnis verdienen sich 12 der 16 untersuchten Apps die vollen 18 Punkte. Sie kommen von Avast, AVG, Avira, Bitdefender, F-Secure, G DATA, Kaspersky, Norton, Protected.net, securiON, Sophos und Trend Micro.

Mit sehr guten 17,8 bzw. 17,5 Punkten folgen die Apps von McAfee und AhnLab. Um einiges abgeschlagen landen die System-Wächter von Google und Ikarus am Ende der Tabelle. Google erreicht im Dauertest 14,7 Punkte – Ikarus sogar nur 14,2 Punkte.

Nach dem dürftigen Testergebnis des Android-Standardschutzes Google Play Protect stellt sich eigentlich gar nicht erst die Frage, ob man auf eine andere Android-Schutz-App setzen sollte. Die Antwort lautet klar „Ja“.

Unbewertet, aber nicht uninteressant, sind die zusätzlichen Ausstattungen der Security-Apps. Je nachdem, ob es sich um eine kostenlose Applikation oder um eine Premium-Variante handelt, bieten die Hersteller interessante Extras an. Das reicht vom Identitätsschutz über Netzwerk- und WLAN-Tools bis hin zu Kinderschutzfunktionen.

Text: Markus Selinger