Schutzpakete im Dauertest: Die besten Pakete für Windows 10 & 11
Auch wenn Microsoft vielen Windows 10-Nutzern in Sachen Windows-Updates noch ein Jahr Aufschub gibt, so ist der Umstieg eigentlich nur verschoben, aber nicht aufgehoben. Viele Nutzer fragen sich, ob ihr aktuell verwendetes Schutzpaket nach dem Umstieg auf Windows 11 weiter sicher arbeitet. Diese Frage klärt der aktuelle Dauertest mit 12 Produkten für private Anwender. Denn der Langzeittest startet unter Windows 10 und endet nach 6 Monaten unter Windows 11. Und ja, die Hersteller machen unter beiden Systemen einen guten Job in Sachen Schutz, Geschwindigkeit und Fehlalarme.
Microsoft hat die positive Nachricht verlauten lassen, dass der Support für die wichtigen Security-Updates für Windows 10 bis zum Oktober 2026 weiterläuft. Allerdings nur automatisch, wenn ein Nutzer unter Windows mit einem Konto angemeldet ist und sich bei den erweiterten Sicherheitsupdates (ESU) kostenlos angemeldet hat. Wer doch auf Windows 11 umsteigt, stellt sich oft die Frage, ob sein aktuell genutztes Schutzpaket unter Windows 11 funktioniert und dort genauso gut weiter schützt. Der Umstieg ist in der Regel kein Problem, denn die Hersteller bieten alle ein Softwarepaket für Windows 11 an, dass auch mit der aktuellen Schutzpaket-Lizenz arbeitet, die unter Windows 10 genutzt wird. Die zweite Frage: ist mein Schutzpaket unter Windows 11 genauso sicher wie unter Windows 10, klärt der aktuelle Dauertest mit 12 bekannten Schutzpaketen. Das Labor hat den Langzeittest über 6 Monate hinweg unter Windows 10 gestartet und unter Windows 11 beendet. Der Labortest lief von März bis August 2025.
Im Test finden sich 12 Schutzpakete für private Anwender. Sie kommen von den folgenden Herstellern: Avast, AVG, Avira, Bitdefender, ESET, F-Secure, K7 Computing, Kaspersky, McAfee, Microsoft, Norton und TotalAV. Die aktuellen Ergebnisse können sich sehen lassen. Denn es erreichen 5 der 12 Pakete die maximalen 18 Punkte und weitere 5 sehr gute 17,8 Punkte.
12 Pakete im Dauer-Schutz-Test
Viele Nutzer schauen bei einem Test von Security-Software als erstes auf die Schutzleistung, also die Abwehr von Malware, in Form von Viren, Trojanern und Co. Für diesen Testbereich nutzen die Tester im Labor nur Malware, die sie im Internet oder in E-Mails gefunden haben. Im Test waren über 1.200 Exemplare sogenannter 0-Day-Malware, die gerade erst aufgetaucht ist. Daher nennt sich dieser Testabschnitt auch Real-World-Test. In einem weiteren Testabschnitt mit einem Referenz-Set wurden knapp 56.000 digitale Schädlinge eingesetzt, die bereits etwa seit 14 Tagen im Umlauf sind.
Vier Produkte leisten sich bei der Erkennung von Malware in den 6 Testmonaten keine Fehler. Die Pakete von Bitdefender, ESET, Kaspersky und der interne Microsoft Defender haben im Real-World-Test und in der Prüfung mit dem Referenz-Set jeweils 100 Prozent Erkennung.
Das Schutzpaket von McAfee macht einen kleinen Fehler im Real-World-Test und landet bei 99,9 Prozent. So ergeht es auch AVG, F-Secure, Norton mit 99,8 Prozent und Avast, Avira und TotalAV mit 99,7 Prozent. Den Test mit dem Referenz-Set erledigen aber alle Produkte fehlerfrei.
Lediglich das Paket von K7 Computing lässt im Real-World-Test zu viele Angreifer passieren und erreicht in den Erkennungstests nur 98,9 und 99,9 Prozent.
Welches Produkt behindert Windows?
Der Schutz von Windows 10 und 11 ist natürlich eine wichtige Aufgabe. Aber dabei muss ein Security-Paket auch schonend mit den Systemressourcen umgehen, sonst verlangsamt der Schutz den PC. Auch diesen Bereich testet das Labor von AV-TEST ausgiebig mit jeder Lösung. Dazu werden auf einem Standard- und einem High-End-PC ohne Schutzpaket viele festgelegte Aktionen ausgeführt und die benötigte Zeit notiert. Diese Daten dienen dann als Referenzzeiten. Die Tester besuchen dafür knapp 200 Webseiten und laden viele Dateien herunter. Weiterhin führen die Experten 200 Standard-Programme aus und installieren neue Apps. Zum Abschluss kopieren die Tester noch knapp 30.000 Dateien lokal und in das Netzwerk.
Die Produkte von Avast, Avira, Bitdefender, F-Secure, K7 Computing, Kaspersky, McAfee, Microsoft und Norton zeigen im Test eine kaum messbare zusätzliche Last. Für diese Leistung erhalten sie im Dauertest die vollen 6 Punkte.
Lediglich die Pakete von AVG, ESET und TotalAV halten die PCs etwas mehr auf als nötig und bekommen dafür einen kleinen Punkteabzug. Sie erhalten jeweils noch sehr gute 5,8 Punkte von 6 möglichen.
Keine Panik durch Fehlalarme
Die Security-Pakete sollen natürlich nur Dateien isolieren, die wirklich Malware enthalten. Jede falsch erkannte Datei kann bei einem Anwender schnell Panik auslösen. Daher testet das Labor jedes Produkt auf die falsch positive (false positive) Erkennung von Dateien, Webseiten oder Anwendungen. Dazu besucht das Labor in den 6 Monaten des Dauertests insgesamt 1.500 Webseiten, scannt knapp 2,7 Millionen Dateien und installiert und führt etwa 250 Anwendungen aus. Bei keiner dieser Aktionen sollen die Schutzpakete einen Alarm auslösen, da alle Seiten und Dateien harmlos sind.
Die Pakete von Avast, AVG, Avira, Bitdefender, ESET, F-Secure, Kaspersky, McAfee, Norton und TotalAV kennen ausnahmslos den Unterschied zwischen harmlosen und schädlichen Dateien. Dafür erhalten sie im Dauertest die maximal erreichbaren 6 Punkte.
Der Windows Defender macht kleine Fehler und isoliert einige harmlose Dateien zu viel. Dafür gibt es einen Abzug und es bleiben 5,8 Punkte. Das Schutzpaket von K7 Computing irrt sich ein wenig zu oft und es bleiben 5,3 von 6 Punkten.
Dauerhafter Schutz für Windows 10 oder 11
Der Test zeigt, dass es viele gute Schutzpakete für private Anwender gibt, die unter Windows 10 genauso gut schützen wie auch unter Windows 11. Die Windows-Systembeschützer von Bitdefender, F-Secure, Kaspersky, McAfee und Norton stehen am Ende des Tests mit einer fehlerfreien Leistung und den vollen 18 Punkten an der Spitze der Tabelle.
Mit immer noch sehr guten 17,8 Punkten reihen sich die 5 Schutzpakete von Avast, AVG, Avira, ESET und Microsoft hinter der Spitzengruppe ein. TotalAV liegt zwar mit 17,6 Punkten auf dem vorletzten Platz, aber dabei muss man beachten, dass die Bestleistung von 18 Punkten nicht sehr weit entfernt ist.
Der Test belegt nicht nur die gute Leistung vieler bekannter Schutzpakete. Vielmehr zeigt der Dauertest, dass die Produkte unter Windows 10 und 11 viel Sicherheit bringen. Einem baldigen Umstieg auf Version 11 steht somit nichts mehr im Weg – zumindest beim Thema Security.
Das Labor von AV-TEST veröffentlicht alle 2 Monate neue Testdaten zu sehr vielen Schutzprodukten für Windows. Sie finden sich kostenlos auf der Webseite unter „Die besten Windows Antivirus-Programme für Privatanwender“.

















