Starker Schutz für MacOS: Test unter Sequoia 15.6
Viele Mac-Nutzer lesen derzeit in den Medien, dass aktuelle Malware mit gestohlenen Signaturen agiert und so sogar den Standard-Schutz Gatekeeper umgehen konnte. Eine Abwehr durch leistungsfähige Schutz-Software begegnet diesen Gefahren deutlich effektiver. Wie gut das gelingt, zeigt der aktuelle Test von 13 Schutzprodukten für private Anwender und Unternehmen. Die Pakete müssen hunderte Exemplare von MacOS-Malware abwehren und dabei keine harmlosen Applikationen und Dateien blockieren. Weiterhin wird geprüft, wie stark die Schutztools die MacOS-Testsysteme belasten. Viele Produkte zeigen eine starke Leistung und erreichen die Bestwerte im Test.
Cyberkriminelle schlagen unter MacOS immer häufiger zu. Erst vor wenigen Monaten tauchte der Atomic macOS Stealer (AMOS) im großen Stil auf. Die Malware installiert eine dauerhafte Hintertür auf MacOS-Geräten, ermöglicht so Fernzugriff und ist schwer zu erkennen. Eine weiterentwickelte Variante der AMOS-Malware namens Odyssey Stealer verfügt über eine Code-Signatur mit einer legitimen Apple-Developer-ID. Diese signierte Infostealer-Variante wurde lange nicht von den in MacOS integrierten Sicherheitstools wie Gatekeeper oder XProtect erkannt. Andere Lösungen schützen zuverlässiger, da sie insbesondere durch verhaltensbasierte Erkennung und tiefere Analysen den Angreifer enttarnen.
Wie gut alternative Schutzpakete für MacOS diverse Angreifer erkennen und abwehren, klärt der aktuelle September-Test mit 13 Produkten unter MacOS Sequoia 15.6. Die Lösungen für private Anwender und Unternehmen müssen im Test über 1.000 spezielle Exemplare von MacOS-Malware erkennen, über 80.000 Anwendungen als harmlos identifizieren und dürfen dabei das Betriebssystem nicht über Gebühr belasten. Die Ergebnisse finden sich in der Tabelle in den Kategorien Schutzwirkung, Systembelastung und Benutzbarkeit. Pro Testkategorie vergibt das Labor bis zu 6 Punkte. Der Bestwert in der Prüfung liegt also bei 18 Punkten.
Dem Test stellen sich 11 Pakete für private Anwender der Hersteller Avast, AVG, Avira, Bitdefender, ClamXAV, ESET, F-Secure, Kaspersky, MacPaw, Norton und TotalAV. Für Unternehmen wurden die Lösungen von Crowdstrike und Sophos geprüft.
Attacke mit spezieller MacOS-Malware
Im Testbereich der Schutzwirkung muss jedes Produkt fast 1.200 Exemplare spezieller MacOS-Malware erkennen und abwehren. Die 7 Schutzpakete für Privatanwender von Avast, AVG, Bitdefender, ClamXAV, F-Secure, Kaspersky und Norton meistern diese Aufgabe mit Bravour: Alle erkennen die Angreifer zu 100 Prozent und erhalten dafür die vollen 6 Punkte. ESET macht zwar einen kleinen Fehler und scannt 99,9 Prozent, erhält aber noch alle Punkte.
Bei MacPaw, Avira und TotalAV sieht das anders aus. Sie erkennen die Angreifer nur zu 99,2 bis 98,5 Prozent. Das gibt natürlich Punkteabzug. So bekommt MacPaw 5,5 Punkte, Avira und TotalAV lediglich noch 4,5 Punkte.
Die beiden Lösungen für Unternehmen zeigen beide eine starke Erkennungsleistung. So wehrt das Crowdstrike-Produkt die Angreifer zu 100 Prozent ab. Sophos macht einen kleinen Fehler und landet bei 99,9 Prozent. Beide verbuchen aber die vollen 6 Punkte.
Bitte keine langsamen Macs
Jedes Schutzprodukt muss ständig im Hintergrund alle Operationen überwachen und gegebenenfalls überprüfen. Das kostet eine gewisse Systemleistung, die so gering wie nur möglich ausfallen sollte. Daher untersuchen die Labor-Experten im Testbereich Systembelastung bei jedem Produkt, wie viele Ressourcen es in der Praxis benötigt. Um dies zu messen, führen die Tester auf einem System ohne Schutz-Software geplant Operationen aus: sie kopieren Daten lokal und ins Netzwerk, besuchen hunderte Webseiten, führen Downloads aus, installieren populäre Anwendungen und starten sie. Die benötigten Zeiten für alle Vorgänge dienen dann als Referenz, wenn der gleiche Vorgang mit einer installierten Schutz-Software wiederholt wird.
Für 9 der 11 Schutzpakete für private Anwender verläuft der Test absolut problemlos. Das wird mit vollen 6 Punkten belohnt. Lediglich F-Secure und MacPaw fallen durch ihre systembremsende Wirkung auf. Beide verlangsamen messbar die Installationen und den Start von Anwendungen. Daher bleiben nur 4,5 von 6 Punkten übrig.
Bei den Unternehmenslösungen sieht die Bilanz gut aus. Crowdstrike ist unauffällig und verbucht 6 Punkte. Sophos bremst etwas die Installation neuer Software und erhält dafür einen kleinen Abzug: 5,5 Punkte.
Wer ist Freund und wer ist Feind?
Bei der Erkennung von Dateien oder Anwendungen mit Malware kann sich ein Schutzprogramm einmal irren – sollte es aber nicht. Denn solche Fehlalarme, in der Fachsprache „false-positives“ genannt, sind nervig und verunsichern die Anwender. Daher prüft das Labor die Erkennung der Schutzpakete ein zweites Mal, nur dieses Mal mit knapp 80.000 harmlosen Dateien. Zusätzlich installieren die Prüfer knapp 200 gefahrlose Applikationen. In der Regel sollten die Schutz-Tools keinen Alarm schlagen.
Das Resultat dieses Testabschnitts ist für die Privatanwender-Produkte und für die Unternehmenslösungen perfekt. Es werden keine Fehlalarme ausgelöst. Jedes Produkt erreicht damit im Test die maximalen 6 Punkte.
Sondertest: Windows-Malware und PUA
In einem weiteren Testabschnitt untersuchen die Tester, ob die Mac-Schutz-Software auch Windows-Malware sowie PUA – potenziell unerwünschte Anwendungen – erkennt. Allerdings: Das Labor bewertet die Ergebnisse dieser Untersuchung nicht. Den Testern ist es wichtig zu erfahren, ob die Schutzpakete in einem heterogenen Netzwerk, in dem auch Windows-PCs stehen, auch Windows-Malware erkennen. Diese Malware kann einem Mac zwar nichts anhaben, aber er könnte die Windows-PCs in Dauerschleife immer wieder mit Schad-Software infizieren. Ebenso nervig sind sogenannte PUA. Erkennen die Schutzpakete diese Gefahren und lästigen Tools?
Die Mac-Schutzpakete von Avast, AVG, Bitdefender, F-Secure, Kaspersky und Norton machen hier eine besonders gute Figur. Sie erkennen und blockieren Windows-Malware und PUA jeweils zu über 99 Prozent. ESET und Total AV leisten ebenso viel bei Malware, aber etwas schwächer bei PUA. ClamXAV bemerkt noch viel Windows-Malware, während MacPaw dies nicht als seine Aufgabe ansieht.
Bei den Unternehmenslösungen erkennt Sophos die Windows-Malware zu über 99 Prozent und die meiste PUA. Die Lösung von Crowdstrike konzentriert sich ausschließlich auf Mac-Malware.
Die besten Schutzprodukte im MacOS-Test Quartal 3/2025
Das Labor von AV-TEST untersucht in jedem Quartal ein breites Angebot an Schutzlösungen für MacOS. Als Basis dient in diesem Test das von Apple verbesserte MacOS Sequoia 15.6.
Das Ergebnis der untersuchten 11 Pakete für private Mac-Nutzer zeigt starke Leistungen. So schließen 7 der Schutzpakete den Test mit der höchsten Punktzahl von 18 ab. Die vier weiteren Systembeschützer erreichen 16,5 bzw. 16 Punkte. Das ist wahrlich kein schlechtes Ergebnis, lässt den Herstellern aber noch Platz für weitere Bestrebungen.
Die Unternehmenslösungen Crowdstrike Falcon Sensor und Sophos Endpoint zeigen beide starke Resultate. Crowdstrike schließt den Test perfekt mit 18 Punkten ab. Sophos folgt mit sehr guten 17,5 Punkten, wobei der halbe Punkt lediglich durch minimal zu hohe Systemlast verloren ging. Die Schutzleistung war sonst perfekt.
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